Diamanten
Woran erkennen Sie die
Qualität der Steine?
Faszination Diamant
Diamanten sind Lichtfänger: In vollendetem Schliff verwandeln sie jeden Lichtstrahl in ein Farbfeuerwerk von überirdischer Magie. Dieses lebhafte Funkeln, von jeder kleinen Bewegung neu entfacht, ist es vielleicht noch mehr als der Stein selbst, was uns so betört: ein hypnotisches Schauspiel, dem kein Auge widerstehen kann.
Hinzu kommen Eigenschaften der Superlative: Das härteste Material der Erde ist auch in Wärmeleitfähigkeit, Lichtbrechung, Dispersion und Glanz beispiellos.
Der Abbau der seltenen Edelsteine ist aufwändig und kostspielig, die Vorkommen sind rar: Weltweit werden nur etwa 20 Tonnen Naturdiamanten pro Jahr gefördert; nicht einmal 25% der Ausbeute genügen den Anforderungen an einen Schmuckstein.
Grösster Wert auf kleinstem Raum
Diamanten von bester Qualität gelten als sehr gutes Wertsicherungsinstrument: Die Preise sind deutlich stabiler, als man es beispielsweise von Gold kennt, und sie entwickeln sich seit Jahren konstant nach oben, weil die Fund- und Fördermengen sinken.
Deshalb sind Diamanten exzellenter Qualität höchst wertbeständige Vermögensspeicher auf kleinstem Raum: In Form von Diamanten lassen sich selbst sehr große Vermögen in einem kleinen Schließfach unterbringen – und bei Bedarf einfach und unauffällig transportieren. Als nahezu unverwüstlicher Sachwert und universelles Tauschmittel haben die kostbaren Edelsteine deshalb bei jedem historischen Exodus schon für viele Menschen eine existenz-, wenn nicht lebensrettende Rolle gespielt.
Bewertungsmaßstab: die „5 C“
Die Gütebewertung von Diamanten betrachtet deren natürliche Eigenschaften, die handwerkliche Veredlung durch den Schliff – und seit einigen Jahren spielt auch die ethisch einwandfreie Herkunft eine Rolle. Gab es bis zum Jahr 2000 nur vier C, ist nach dem Kimberley-Abkommen der Vereinten Nationen mit „Confidence“ ein fünftes Kriterium hinzugekommen.
Die 5 C sind weltweit durch jeden Experten überprüfbar und nachzuvollziehen. Den einzelnen Kriterien liegen verbindliche Maßeinheiten oder Wertungssysteme zugrunde. Bei der Reinheitsbezeichnung gab es ursprünglich parallele Systeme verschiedener Landesverbände, doch inzwischen gilt auch hier eine international einheitliche Tabelle.
Carat Weight (Gewicht)
Carat ist die Masseinheit für das Diamantgewicht und damit ein zentrales Kriterium zur Bewertung des Steins.
Der Begriff Carat (nach deutschem Recht: Karat) findet seinen Ursprung in der Bezeichnung der Frucht des Johannisbrotbaums: Mit diesen sehr gleichmäßigen Körnern wurden Diamanten früher aufgewogen.
Color (Farbe)
Oft wird angenommen, Diamanten seien grundsätzlich farblos oder weiß: Doch das ist nicht so.
Faktisch sind wirklich farblose Diamanten sogar sehr selten und entsprechend wertvoll. Stattdessen tendieren viele mehr oder weniger ins Gelbliche; der Grad der Tönung ist deshalb ein Qualitätskriterium.
Fancy Diamonds
Es gibt auch Diamanten mit intensiver naturfarbe: diese „fancy Diamonds“ gelten als rare Kostbarkeiten.
Fancy Diamonds werden frei gehandelt und erzielen Karatpreise, die ein Vielfaches über denen weißer Steine liegen. Legendär sind z.B. der leuchtend gelbe „Tiffany“, der „Grüne Dresden“, der rosa „Sweet Josephine“ und der blaue „The Blue Moon of Josephine“, der 2015 bei Sotheby`s rund 40 Mio. € erzielte.
Clarity (Reinheit)
Einschlüsse sind beim Naturprodukt Diamant eher die Regel als die Ausnahme. Deshalb steigt mit der Reinheit der Wert eines Steins.
Die Reinheitsskala für Diamanten bezieht sich auf die Sichtbarkeit etwaiger Einschlüsse bei zehnfacher Vergrößerung. Unter der Lupe also – daher auch der Ausdruck „lupenrein“.
Cut (Schliff)
Erst der Schliff adelt einen Diamanten: die Facetten lenken den Weg des Lichts durch den Stein und wecken so dessen Feuer.
Um den Materialverzehr möglichst gering zu halten, orientiert sich der Schliff meist an der natürlichen Form des Steins. Traditionell wird von Hand, heute aber auch immer mehr mit Automaten geschliffen.
Confidence (Vertrauen)
Einem Diamanten sieht man seine Herkunft nicht an: Der Kauf bei uns schützt Sie vor bösen Überraschungen.
Anhand der 4C kann der Fachmann Qualität und Wert eines Diamanten bestimmen und auf Wunsch zertifizieren: Die vertrauenswürdigste Bezugsquelle ist deshalb der entsprechend qualifizierte Juwelier. Hier haben Sie auch die Sicherheit, keine Konflikt- oder Blutdiamanten zu beziehen: Denn das Herkunftszertifikat nach dem Kimberley-Prozess der Vereinten Nationen dokumentiert den Weg jedes Diamanten von der Mine an.
Fassung
Die Fassung gehört zwar nicht zum Qualitätskanon, hat aber Einfluss auf die Wirkung von Stein und Schmuckstück. Alle Fassungen zielen darauf ab, einen oder mehrere Steine sicher zu halten – manche in erhöhter Position, was den Lichtgang und damit das Feuer des Steins unterstützt. Zu ihnen gehört die oft gefertigte, eher dezente Krappenfassung.
Eingeriebene, Zargen- und Spannfassungen gefallen durch ihre moderne Optik. Pavé-, Balken- und Kanalfassungen kommen vor allem dort zum Einsatz, wo mehrere Diamanten gemeinsam präsentiert werden.